Das Tier als Therapeut

27. Januar 2023

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Einen schönen guten Morgen =) Heute möchte ich ein persönliches Thema ansprechen, dass mich aktuell auf Social Media ziemlich verfolgt. Passend zum #anispirationflow. Kennt ihr die Videos in denen es heißt, dass das Tier der beste Therapeut der Welt sei? Sie hören zu, sie helfen, sie trösten und sind immer für einen da. Die Videos ist meist unglaublich lieb gestaltet und echt goldig gemacht.

Aber wer kümmert sich eigentlich um das Seelenwohl derer, die eigentlich der Therapeut sind? Was tut der Tiermensch für das seelische Wohl des Vierbeiners? Die meisten Menschen laden ihren ganzen Frust, Ärger, Zorn oder auch Trauer meist bei ihren Tieren ab. Egal ob Hund, Katze, Pferd oder Kaninchen. Einige Tiere sind gut abgegrenzt und stecken es richtig gut weg.

 

Dann gibt es Tiere wie Spike, der gefühlt alles aufnimmt, aber nie so richtig wieder loswerden kann. Gerade Trauer kann man man geradezu in sein Tier streicheln. Wer schaut eigentlich darauf, dass unsere Tiere auch mal seelische Probleme haben, aufnehmen und nicht wieder loswerden? Warum ich dieses Thema anspreche?

Einerseits ärgert es mich, so unreflektierte Videos zu sehen, bei denen nicht auf beide Seiten geachtet wird. Oder mal darauf hinweisen, dem Tier genügend seelischen Ausgleich zu gönnen. Oder auch das der Mensch gesund lernt, mit seinen Emotionen alleine klar zu kommen.

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Einfach ein Bewusstsein aufbauen und achtsam damit umgehen. Mit Menschen zu leben ist für Tiere immer ein Kompromiss. Der Tierwelt wird in meinen Augen immer noch zu wenig Emotionen zugestanden und daraus resultierend etwas unsensibel gehandelt. Klar nicht alle sind gleich und individuell sehr verschieden.

Auf der anderen Seite gibt es bei Menschen die „Übermuttis/vaties“ die alles auf die Spitze treiben und überemotional/vermenschlichend beurteilen. Warum ich dieses Thema anspreche? Gerade die Verbindung zwischen Körper und Seele ist sehr deutlich und körperlich geprägt.

 

Beispielsweise Dauerstress (Ursachen sehr vielfältig, bsp: nicht passender Sattel, Mensch immer sehr laut und rüpelig, unpassende Herde, fährt nicht gern Auto und muss trotzdem viel fahren, mag keine Turniere, muss zu lange zu Hause allein bleiben, es wird permanent übergiffig gehandelt, möchte nicht geritten werden, Rudelpartner passt nicht, Futter wird nicht gemocht, Training zu hart, Training macht kein Spaß, muss mit Menschen auskommen die es nicht mag usw… ) kann zu deutlichen pathologischen Situationen führen, dessen Ursache nicht gefunden wird. Für mich steckt erfahrungsgemäß ein großer Teil der Erkrankungen unserer Tiere, im psychischen Ursprung. Viele körpereigene Hormone (Adrenalin, Nordadrenalin, Dopamin etc..) werden auch durch psychischen Stress getriggert und bringen dadurch den Körper aus dem Gleichgewicht.

 

Habt ihr schon mal etwas über die Holy Seven von Franz Alexander gehört?  Es war der klassische Katalog von sieben psychosomatischen Krankheiten. Wisst ihr welche Erkrankungen dabei erwähnt werden? Magengeschwüre, Bronchialasthma, chronische Darmentzündungen, Bluthochdruck, Hauterkrankungen oder auch die Schilddrüsenüberfunktion. Klar es galt für Menschen und nicht für Tiere, dennoch sind wir alle „Mammalia“…also Säugetiere. Eine Parallele wird da sein…Ich sehe dort ein paar Krankheiten die aktueller und extremer den je sind. Sei es Groß- oder Kleintier. Zufall?

 

Aus meiner Alltagserfahrung, nicht nur als Tierphysio, auch als Tierpfleger und Tiermensch, achtet der Mensch aus verschiedenen Beweggründen, zu wenig auf die Psyche der Tiere. Oder gesteht ihnen ihre Emotionen nicht/ zu gering zu. Ein Mensch muss lernen mit seinen psychischen Belastungen jeglicher Art alleine klar zu kommen.

Natürlich darf man sich mal trösten lassen oder sich Beistand suchen. Auch in der Tierwelt gibt es genügend Individuen, die alles für ihre Menschen tun würden. Dennoch kann es auf Dauer krank machen. Alles braucht ein gesundes Gleichgewicht und auch Ausgleich.

Und wie kann man den Tieren dabei helfen, alten Ballast loszuwerden? Erstmal den ursprünglichen Auslöser finden und abschalten. Anschließend für das Tier! schöne Situationen schaffen: Zeit nehmen, langsame stressfreie Spaziergänge/ Ausritte im Tempo des Tieres, stressfreie Situationen, Tierkumpels treffen, ohne Absichten/Stress das Tier massieren und pflegen, mal einfach Dinge machen worauf das Tier Lust und Laune hat.

Und das nicht nur einmal im Monat. Ivo unserer Teenager aktuell braucht viel Training, Impulskontrolle und sinnvolle Beschäftigung. Dennoch braucht er auch Zeiten, in denen er nur ganz Er sein darf. Spiel, Spaß und Zeit ohne Verpflichtungen müssen genauso stattfinden.

Was könnte man sonst noch alles tun? Tierkommunikation, Frequenztherapie, Homöopathie, Akupunktur, Emotionsarbeit, Bachblüten, Farblichtherapie oder auch schamanische Arbeit. Jeder Jeck ist anders. Dementsprechend kann man sich raussuchen, was zum Tier passt und womit man als Tierhalter konform geht. 

 

Alles in einem Gleichgewicht. Kommt die Seele ins Schwanken, zieht der Körper meist direkt nach. Leider wird es oft eher spät erkannt und es wird nicht früh genug eingegriffen. Die Gewohnheit, also etwas täglich sehen, spüren und unsere Wahrnehmung gewöhnt sich an die Situation, spielt da leider eine riesige Rolle. Aus diesem Grund poche ich immer auf Achtsamkeit der Tiere gegenüber. Vieles kann man bereits im Keim ersticken, wenn es gesehen wird.

 

Euch ein schönes Wochenende und hoffentlich gutes Wetter 🤗🙏